05/17/2015 Yosemite II

19. Mai 2015 at 14:56

Die zweite Nacht in Fresno liegt hinter uns. Wieder gibt es ein leckeres Frühstück. Heute sogar mit frischen Waffeln und Maple Syrup, die wir uns an dem Buffet-Tisch selber backen können.

Nach dem Frühstück sprechen wir mit Angela der Leiterin des Hotelpersonals über die Straßenverhältnisse in der Sierra Nevada. Genauer wissen wollen wir, ob der Tioga Pass geöffnet ist. Dem ist leider nicht so aufgrund von Neuschnee in der Nacht. Damit ist der Weg zu unserer nächsten Unterkunft in den Mammoth Lakes für uns versperrt. Der Umweg über den Süd- oder Nordrand der Sierra Nevada macht schlichtweg keinen Sinn für uns, da wir dazu um die 8h – 9h Fahrtzeit einrechnen müssen. So stellt sich das jedenfalls Google und Angela vor. Wir kommen mit Angela ins Gespräch. Sie hat deutsche Vorfahren und hat selbst einige Zeit in Mannheim und Aschaffenburg gelebt und liebt das deutsche Essen ;). Sie ist es auch, die uns eine weitere Nacht in dem Best Western Village Inn vor Ort mittels unserer Hotel-Buchung organisiert und kümmert sich, dass in dem vermeintlichen Hotel heut Abend eine Stornierung aufgrund der Witterung vorgenommen wird. Alles geht seinen Gang. Danke Angela!

Wir entscheiden uns nochmal in den Yosemite Nationalpark zu fahren und das Yosemite Valley im Tal des Nationalparks zu besichtigen. Gesagt getan. Wir fahren wieder die vielen Serpentinen hinauf zur Park Ranger Station und biegen diesmal nicht zum Glacier Point ab sondern fahren weiter in Richtung Valley. Unsere erste Station heute, die für uns sehr beeindruckend ist, ist der Aussichtspunkt Tunnel View. Direkt durch den Felsen wurde ein riesiger Tunnel geschlagen, der die Straße ins Tal ermöglicht.

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Direkt danach gelangen wir zu den Bridalveil Falls (Wasserfällen). Die Rehe kommen hier bis an den Parkplatz und scheuen auch die vielen Touristen nicht. Man kann sie beinahe anfassen. Wir fahren weiter und gelangen auf die doppelspurige Einbahnstraße, die das gesamte Tal einmal umrundet. Wir biegen kurze Zeit später von der Straße in Richtung eines Campgrounds ab und landen an einem Strand des Merced Rivers. Der Strand heißt Sentinel Beach und man kann hier schön mit dem Kanu fahren. Wir genießen den Ausblick.

Dann kommen wir an einer Stelle vorbei in der jemand ein Alphorn bläst. Unglaublich! In Amerika gibt es wirklich alles. Auch hier haben wir nochmal einen schönen Ausblick auf die Yosemite Falls. Dann fahren wir weiter an die Spitze des Tals. Wir beschließen hier unser Auto abzustellen und wollen zum Mirror Lake wandern. Kurz vorher machen wir uns aber nochmal im Ahwahnee-Hotel frisch. Als wir loswollen fängt es stark zu regnen an. Wir brechen unser Vorhaben ab, da es bis zum Lake an die 4km weit ist und wir nicht entsprechend gekleidet sind. Kurzum machen wir so eine kurze Wanderung bis zu einer Muli-Koppel und wieder zum Auto zurück.

Mittlerweile ist es auch schon 16 Uhr und wir machen uns wieder auf den Rückweg. Natürlich nicht ohne nochmals während der Fahrt den Wald nach Bären abzusuchen. Fazit: Der Yosemite Nationalpark ist sensationell und man kann hier gut wandern gehen, wenn das Wetter mitspielt aber man sollte vor allem auch die Meilenangaben im Blick behalten. Man kann sich hier sicherlich auch gut verschätzen. Mit diesem Tag gehen trotzdem zwei wunderschöne Nationalpark-Tage zu Ende. Die Landschaft ist einfach wunderschön und man bekommt richtig Lust hier zu campen und am Lagerfeuer zu sitzen (wenn da nur die Bären nicht wären und saubere Sanitäranlagen. Wenke protestiert lauthals über deren Zustand!)

Eine traurige Meldung erreicht uns am nächsten Morgen beim Frühstück. Der Extremsportler, Kletterer und Base-Jumper Dean Potter ist mit seinem Partner am Abend unseres ersten Yosemite-Tages beim Versuch den Taft Point mit seinem Wingsuit zu durchfliegen tödlich verunglückt. Beide Base-Jumper sind dabei an die Felswand gedrückt worden. Sicherlich ist es in dieser Gegend besonders gefährlich für solche Aktionen, weshalb dies eigentlich dort auch verboten ist. Trotzdem eine traurige Sache. Zur Erinnerung hier ein Video über seine Aktionen:

05/16/2015 Der Yosemite National Park

19. Mai 2015 at 7:47

Nach unserem leckeren Hotelfrühstück in Fresno machen wir uns in Richtung des Yosemite National Park auf. Da wir mehrere Tage in Fresno übernachten, können wir den Park gut und in Ruhe zu Fuß erkunden und machen den ersten Abstecher zum Tal des Glacier Points. Auf dem Weg dorthin begegnen uns viele Rehe am Wegesrand. Erste Warnschilder weisen auch auf Bären hin. Es ist hier zu beachten langsam zu fahren und Nahrungsmittel gut und luftdicht im Auto oder den Rucksack zu verstauen, da die Bären vom Geruch der Lebensmittel angezogen werden. Wir kommen uns im Auto wie in einer fahrenden Brotbüchse vor und beobachten während der gesamten Fahrt wachsam den Wald.

Es geht die Serpentinen auch immer höher Hinaus, wie am Tag zuvor im Sequoia NP. Mario fährt ganz tapfer die steilen Wege hinauf. Am Wegesrand liegt teilweise Schnee. Das ist ja fast wie ein Dejá-vu.

Auf dem Weg in Richtung Glacier Point bekommen wir einen ersten fantastischen Eindruck auf die Granitlandschaft der Sierra Nevada. Wir wagen uns auch auf eine kleine Wanderung zum Sentinel Dome, einer 2470 m riesigen glatten Granitkuppel, die von Gletschern abgerundet wurde.

Jaja, ich wandere mit Mario wieder, was mich dazu geritten hat, weiß ich bis jetzt nicht 🙂

Die Wanderung dauert aber nur ca. 2 h, also das ist noch auszuhalten. Wir werden entlohnt am Ziel der Wanderung. Uns bietet sich ein rundum Panoramablick, der vom Yosemite-Tal mit seinen vielen Wasserfällen, bis hin zum Klettermonolithen El Capitan und zum Half Dome (dem unverkennbaren Wahrzeichen von Yosemite) reicht. Der Half Dome ist ein schönes Beispiel für die Kraft des Gletscherabriebs während der Eiszeit. Diese in der Mitte aufgebrochene Riesenkuppel erhebt sich 2695 m im Osten des Yosemite Valley.

Als wir zurücklaufen bin ich jedoch auch wieder froh. Mario muss noch lernen mich besser zu motivieren, wenn er in Zukunft weiterhin mit mir wandern möchte…

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Es wird kalt und nach dem Stopp am Glacier Point kehren wir wieder in Richtung Fresno um. Auf dem Weg hinaus aus dem National Park haben wir noch eine überraschende und schöne kleine Begegnung. Wir sehen vom Auto (aus sicherer Entfernung) während der Fahrt zurück doch tatsächlich einen Braunbären im Wald, der sich merklich laut an einem Baumstamm zu schaffen macht. Wir sind total begeistert und können es kaum glauben ihn dort in freier Wildbahn beobachten zu können. Der Bär lässt sich von uns nicht stören und bearbeitet weiter den Baumstamm in seinem Eifer.

Das hat sich doch gelohnt! Also Bären gibt es hier wirklich.