05/09/2015 Vulkane, Pferdeschuhe und verlorene Stunden

11. Mai 2015 at 5:26

Heute verließen wir das kalte Williams. Ungewöhnlich ist das Wetter hier. Sogar in den Nachrichten wurde die Gegend erwähnt, da es im Mai hier gewöhnlich wärmer ist. Nun gut. Leider ist der Himmel immer noch sehr bedeckt und vereinzelt fallen kleine Schneeflocken vom Himmel als wir uns auf dem Highway 89 in Richtung Lake Powell aufmachen.

Als wir uns hinter Flagstaff nach Norden bewegen, entdecke ich kurze Zeit später einen Hinweis auf das Sunset Crater Volcano Monument. Wenke muss ich nicht lange überreden, einen Abstecher dorthin zu machen. Wir sehen zum ersten Mal in unserem Leben einen erkalteten Lavastrom und können diesen sogar durch einen angelegten Trail begehen. Um uns herum befinden sich einige Vulkane. Eine ziemlich unwirkliche Gegend. Dazu noch die Kälte und ab und zu kleine Schneeflocken. Irgendwie surreal. Ich fange etwas zu meckern an. Irgendwie wollte ich wärmeres Wetter. Mal sehen wie lange Wenke das aushält ;).

Ich beschließe das Beste aus der Situation zu machen. Es gibt schließlich kein schlechtes Wetter nur eben die falsche Kleidung. Beeindruckend ist die folgende Landschaft allemal. Bei dem bedeckten Himmel wirkt das Präriegras und die Umgebung so als hätte man einen Filter über alles gelegt. Silbrig und sehr sättigungsarm sind die zwei Begriffe, die mir dazu einfallen. Als hätte man meine Gedanken erhört, dreht auf einmal jemand den Farbkanal auf und der Himmel färbt sich blau und die Erde rot. Wir sind in der Painted Desert angekommen. Weit und unglaublich schön breitet das Land sich vor uns aus.

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Wir nähern uns unserem heutigen Tagesziel dem Ort Page, der noch einige Highlights für uns bereit hält. Zunächst suchen wir aber nach unserer heutigen Unterkunft. Das ist kein leichtes Unterfangen, da das Navi und der vorhandene Stadtplan die Strassenangaben unserer Buchungsunterlagen nicht kennen. Wir fahren ein wenig in dem Ort umher, entschließen uns dann aber an dem vermeintlichen Zielpunkt (laut Navi) in einem Adventure-Booking-Store nach dem rechten Weg zu fragen. Das Resort in dem wir übernachten dürfen liegt außerhalb des Ortes an der Grenze zu dem Bundesstaat Utah wo gleichzeitig auch wieder eine Datumsgrenze ist. Wir verlieren eine Stunde werden aber mit einer tollen Aussicht über den Lake Powell belohnt.

Auch hier macht sich unser Annual Pass (Jahrespass der Nationalparks) wieder bezahlt. Das Resort liegt nämlich inmitten der Glen Canyon National Recreation Area im Gebiet der Navajo Nation (alter Indianerstamm).

Großartige Aussicht wird uns hier auf den Glen Canyon Dam geboten, der den Colorado River zum Lake Powell aufgestaut hat. Hinter dem Damm schlängelt sich der Colorado River dann durch den Horseshoe Bend (Pferdeschuh-Kurve bzw.) dann hufeisenförmig durch die Wildnis bis zum Grand Canyon, der in Jahrtausenden vom Colorado ausgewaschen wurde. Man kommt sich winzig vor vor diesen Monumenten. Unsere Bilder geben nur eine grobe Vorstellung davon, wie es in Wirklichkeit aussieht. Einfach fantastisch!

Wir haben auch einige Panoramafotos gemacht. Wir legen sie auf unseren flickr-Account. Ihr könnt ihn entweder in der rechten Spalte über den Button erreichen oder unten über die im Footer verlinkten Bilder (siehe „Neueste Photos“).

05/08/2015 Der Grand Canyon NP mit Schnee

10. Mai 2015 at 5:34

Von Williams aus sind wir gleich am morgen in Richtung des Grand Canyon Nationalparks gefahren. Es war eine sehr aufregende Tour bis dort hin. Zuerst einmal hat es teilweise geschneit bei 6 °C. Das haben wir uns definitiv anders vorgestellt. Also Sommersachen einpacken und dicke Pullover auspacken.

Auf der Fahrt zum Nationalpark sind wir drei netten Rehen begegnet, die direkt vor uns der Meinung waren die Straße zu überqueren. Mario konnte zum Glück gut abbremsen. Das hätten wir so nicht erwartet, obwohl Straßenschilder darauf hinweisen.

In unsere Richtung wiesen uns weitere Schilder auf kontrollierte Feuer im Wald hin. Der Wald wird also systematisch stückchenweise ab und zu abgebrannt. Wir sollen also keine Feuerwehr rufen. Es roch stark nach Qualm.

Angekommen im NP haben Mario und ich uns einen „Annual Pass“ für gleich mehrere National Parks gekauft. Das macht Sinn, da man bei jedem Park sonst Eintritt zahlen müsste. Bei uns hat sich dieser Jahrespass jetzt schon gelohnt wie sich zeigte.

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Im Grand Canyon NP angekommen war das Wetter leider nicht so toll, wir haben uns dick eingepackt und sind los. Der Grand Canyon ist eines der berühmtesten Naturwunder der USA. Bis zu 1800 m tief grub sich der Colorado River in Millionen von Jahren in die Erdrinde ein und schuf dabei den Grand Canyon. Vom Canyon Rand auf ca. 2300 m Meereshöhe blickten wir über ein Reich aus erodierten Gesteinsschichten, Plateaus, Klippen und Canyons auf die Seitenarme des Colorado River.

Zuerst gingen wir zum Mather Point. Von dort war der Blick über die ca 10 mi breite und 1350 m tiefe Schlucht auch trotz schlechten Wetters überwältigend. Leider waren die sonst so charakteristischen Farben aufgrund des trüben Wetters nicht so gut zu erkennen. Weiter gingen wir zum Yavapai Point und versuchten noch ein paar gute Bilder zu erhaschen.

Als das Wetter doch etwas besser wurde, sind wir sogar ein kleines Stückchen gewandert (nicht „spazieren“ gehen, wie Mario sagt, sondern tatsächlich wandern!). Es gibt verschiede Wanderwege, die direkt zum Canyon nach unten führen. Wir sind ein Stück am Bright Angel Trail langgewandert. Der Wanderweg bahnt sich dann immer tiefer in den Canyon nach unten. Aufgrund des ziemlich starken Ab- bzw. Anstieges sind wir nach 30 min umgekehrt.

Profis wandern hier bis runter (ca 15 km lang und 1335 m tief ist der Trail). Aber es gibt auch das 1-Tages Verbot, d.h. man muss mind. einmal übernachten (z.B. Zelten) und darf eine Hin-und Rücktour nicht an einem Tag machen, da schon einige vor Erschöpfung umkamen.

1 h hin und zurück wandern mit Fotopausen waren für mich dann auch genug. Mario hätte so noch weiter machen können…