05/19/2015 Tag Zwei in der schönsten Stadt der USA

22. Mai 2015 at 6:13

Abgepacktes Obst und Orangensaft. Unser Hotelfrühstück beginnt zunächst etwas mager und ist selbstbeschafft aus der bereits erwähnten Pharmacy. Für die Bekämpfung des ersten großen Hungers ist es aber ok.

Wir fahren mit der Clipper-Card und dem nächsten Elektrobus (unter dem Namen O-Bus für „Oberleitungs-Bus“ kenne ich sie als gebürtiger Hoyerswerdaer) in die Innenstadt. Genauer gesagt, schaffen wir es bis zum Union Square ein durch alle Seiten umrahmter fast quadratischer Mittelpunkt. Auf den Doppelstockbussen sitzen Touristen und lassen sich die Stadt erklären. Auf den Seiten der Busse grinst uns Heidi Klum mit einem Mann im Arm an, den wir Deutschen wohl noch nicht kennen. Mal sehen wie schnell die Boulevard-Presse diesmal ist. Wir besorgen uns unser zweites Frühstück bestehend aus White Chocolate Mocca, Hot Chocolate und Brioches (Croissants) und schauen dem geschäftigen Treiben auf den Straßen zu.

Dann entdecken wir die berühmten Cable Cars und sind begeistert. Natürlich müssen Fotos gemacht werden. Danach beschließen wir mit einem Cable Car mitzufahren. Als unsere hält, denken wir zunächst, dass wir ganz normal irgendwo einsteigen müssen. Irrtum! Der Fahrer (der in der Mitte des Waggongs steht und Kabelgreifer bzw. Bremse bedient) weist uns an auf die andere Seite des Cable-Cars zu gehen. Ich verstehe sofort, Wenke folgt mir ungläubig. Schließlich erreichen wir die Seite wo der Gegenverkehr an uns vorbeibraust und stellen uns auf das seitliche Trittbrett. Das Cable-Car fährt los! Wow, S-bahn-Surfen ist ein Witz dagegen. Wir fahren wie im Rausch mit dem Cable-Car das hügelige San Francisco ab bis zum Endpunkt der Cable-Car-Bahn.

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Wir erreichen Fisherman’s Wharf, die Parademeile am Hafen, wo Ausflugsschiffe zu unterschiedlichen Zielen ablegen und Blickkontakt mit der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz besteht. Wir fühlen uns ein bisschen unserer schönen Hansestadt nahe. Wir laufen an die Hafenkante an der sich ein altes Spielautomaten-Museum befindet. Eintritt frei. Nur die Spielautomaten sind zu befüttern. Ein herrliches Vergnügen. Nur ein Automat scheint defekt zu sein. Der Love-Tester leuchtet bei mir nur mit „Poor Fish! Try again“ auf. Nun ja wir gehen weiter und kommen an einer historischen Sauerteig-Bäckerei vorbei, die heute modern die historischen Brote verkauft. Es gibt alle möglichen und unmöglichen Formen (u.a. Tiere). Wir kaufen ein Rosinenbrot und einen Schokoladenvulkan, den wir genüsslich verspeisen. Dann gehen wir weiter und kommen an einer interessanten Ladenzeile, Brezelverkäufern, allerhand Straßenkünstlern und Souvenirläden vorbei.

Am Pier 39 angekommen, entpuppt sich dieser als auf alt getrimmter Einkaufs- und Restaurantkomplex. Der Publikumsmagnet ist hier aber eindeutig eine Seelöwenkolonie bestehend aus mehreren hundert Tieren. Sie sonnen sich auf kleinen Steginseln und bellen ununterbrochen. Ein Blickfang mit der Golden Gate Bridge am Horizont. Wir verbringen hier etwas unsere Zeit und schlendern durch das ein oder andere Kitsch- und Klimbim-Geschäft. In einem finden wir den sprechenden Hut. Wenke meint ich müsse wohl nach Slitherin!

Wir fahren mit dem Cable-Car zwei drei Straßen zurück, bis wir am Startpunkt zu Chinatown sind. Hier steigen wir aus uns machen einen Ausflug in den Stadtteil aus einer anderen Welt. Wir sind hier scheinbar die einzig nicht asiatisch aussehenden Menschen. Eine komplett andere Welt. Lampions hängen über uns. Überall sind wir von Schriftzeichen umgeben. Auch die Tierkreiszeichen kommen an uns vorbei. Ich bin Im Jahr des Hundes geboren und meine Frau ist ein Drache :D. Was seid ihr? Schreibt es uns in die Kommentare!

Tierkreiszeichen

Dann fahren wir mit dem Cable-Car zurück zur Lombard Street. Hier stoßen wir unbeabsichtigt auf ein Filmteam, das gerade mit einem nachgebauten Cable-Car (auf einem LKW) versucht, eine Werbeszene zu drehen und dabei die gesamte Straße samt Cable-Car-Linie immer wieder kurzzeitig sperrt. An diesem Punkt steigen wir aus, da sich hier auch die Crookedesk Street befindet. Eine bekannte Einbahnstraße, die sich serpentinenartig mit sehr enger Fahrbahn den Hang hinunter windet. Ein klassisches Touristen-Fotomotiv. Natürlich machen wir mit.

Dann beschließen wir zurück zum Hotel zu fahren. Der Tag war so erlebnisreich, dass wir erschöpft auf unser Bett fallen und noch ein bisschen amerikanisches Fernsehen gucken. Die News sind natürlich immer spannend und meine beiden Lieblingssendungen auch: Forensic Files (nichts für Wenke) und Ridiculousness.

05/18/2015 If you’re going to San Francisco…

20. Mai 2015 at 6:26

…be sure to wear some flowers in your hair (…) Scott McKenzie sagt es!

Mario und ich machen uns in eine der schönsten Städte der Welt auf. San Francisco ist auf drei Seiten von Wasser umgeben und kein homogenes Konglomerat, sondern setzt sich aus sehr unterschiedlichen Stadtteilen zusammen, wie wir bald sehen.

Unser Hotel liegt in Japantown. Das ist auch unschwer daran zu erkennen, dass die Straßennamen hier auch in japanischen Schriftzeichen stehen.

Die Fahrt hierher war wieder sehr spannend. So wie man es aus Filmen kennt, ist San Francisco sehr bergig (bis zu 31.5 % Steigung!!!)und hält neben dem öffentlichen Nahverkehr wie Bus oder Cable Car auch viele Einbahnstraßen bereit. Aufgrund der zum teil sehr steilen Anstiege (hier kann man gut das Anfahren mit Handbremse lernen) stehen die Autos am Straßenrand auch mit eingeschlagenen Rädern zum Kantstein gerichtet, was ein mögliches Wegrollen verhindert.

Mario kämpft sich tapfer durch den sehr dichten Verkehr und bringt uns sicher ans Ziel.

Wir nutzen den Abend noch um erste Eindrücke von der Gegend zu sammeln. In einer sog. Pharmacy kaufen wir uns eine Clipper Card. Diese Karte ermöglicht uns für drei Tage den öffentlichen Nahverkehr unbegrenzt in San Francisco zu nutzen.

Wir fahren dann auch gleich mit einem alten Elektrobus in Richtung San Francisco Bay. Vom Strand aus bekommen wir einen ersten wunderbaren (wenn auch windig kalten) Eindruck. In der Ferne können wir die Golden Gate Bridge und Alcatraz Island sehen. Alcatraz ist die wohl bekannteste offizielle zivile Haftanstalt, die 1934 hier entstand. Auf Alcatraz saßen Amerikas berüchtigste Kriminelle hinter Schloss und Riegel. Zu der „Unterweltprominenz“ gehörte u.a. der Gangsterboss Al Capone. 1963 schloss die Haftanstalt. Zur faszinierenden Golden Gate Bridge komme ich später. Die möchten Mario und ich nämlich zu Fuß überqueren 🙂 (2,7 km lang).

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Wir laufen dann in Richtung Presidio Park und schauen uns dort von außen den Palace of Fine Arts an. Ein schönes Bauwerk ummantelt von viel Grün. Die Parks sind hier im Allgemeinen sehr gepflegt und sauber.

Am Abend machen wir uns wieder in Richtung Japantown auf…