05/11/2015 Bryce Canyon Hike

13. Mai 2015 at 19:56

Gestern Abend kamen wir in der Bryce Canyon City an. Hier verbringen wir zwei Nächte, um uns im angrenzenden Nationalpark mal etwas Zeit zum Hiken (neudeutsch für Wandern) zu lassen. Unser Zimmer befindet sich diesmal in einer etwas schlichteren Motel-ähnlichen Unterkunft, der Bryce View Lodge.

Nachdem wir die Nacht überstanden haben (es war irgendwie verdammt kalt), lassen wir uns heut Morgen doch relativ viel Zeit und gehen alles etwas relaxter an als in den vergangenen Tagen. Frühstücken gehen wir erst gegen 10 Uhr im Ruby’s Inn auf der anderen Straßenseite. Das Frühstück ist wieder sehr lecker. Im Gegensatz zu den anderen Motelgästen verpassen wir das Buffet und essen á la carte. Die absolut richtige Entscheidung wie wir am Abend erfahren, doch dazu später mehr.

Nach dem Frühstück schauen wir uns etwas in dem angrenzenden Souvenir-Shops um und erkaufen uns Postkarten und Schmuck. Danach machen wir uns auf in den angrenzenden Bryce Canyon Nationalpark. Wieder bekommen wir, dank unseres Jahres-Passes, Kartenmaterial vom Park-Ranger. Wir fahren zunächst zum Sunset Point doch der Parkplatz ist voll. Also entschließen wir uns weiter zum nächsten Aussichtspunkt dem Bryce Point zu fahren. Wir stellen unseren  SUV ab und starten unsere kleine Wandertour vor einem atemberaubenden Panorama.

Der Bryce Canyon ist eigentlich kein Canyon/keine Schlucht im eigentlichen Sinne. Die Felsformationen haben sich vielmehr durch natürliche Erosion gebildet. Trotzdem ist der Canyon unglaublich erstaunlich. Der Fels besteht aus Sandstein und sieht irgendwie nach Plätzchenteig aus. Ich habe ständig das Bedürfnis verspürt den Stein anzufassen. Es machte den Eindruck als wäre das alles sehr locker und porös. War es auch aber es hatte auch eine gewisse Festigkeit. Irgendwie kann man es ganz gut mit Plätzchenteig vergleichen. Wird der Stein und das Geröll nass dann verwandelt es sich in einen zähen Schlammmatsch. Wenke musste auch gleich austesten, wie es ist, wenn man den ganzen Fuß darin versenkt. Ich musste sie erst mal wieder rausziehen, da sie sich nicht selbst befreien konnte. Den Rest des Weges vernahm ich immer wieder ein schmatzendes schlürfendes Geräusch von Wenkes Füßen.

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So wanderten wir ca. 3h bergauf und bergab auf dem Pekaboo-Loop und Navajo-Loop-Trail durch die Schluchten und ließen uns von dem Anblick verzaubern. Wenke ist sehr gut mitgewandert wenngleich sie innerlich sicherlich auch viel geflucht hat. Am Ende waren wir beide ziemlich k.O. In dem Nationalpark gibt es aber neben den außergewöhnlichen Felsformationen auch viele Wildtiere unter anderem die Mountain Lions, Pronghorns, Klapperschlangen, natürlich Chipmunks und auch Präriehunde. Wir konnten Pronghorns (eine Art Bergziege), Chipmunks und zum Schluß auch einen Präriehund entdecken.

Der Abend hatte aber noch ein weiteres Highlight zu bieten. Wir beschlossen nämlich heut in Ebeneezers Barn & Grill zu Abend zu essen. Eine typisch amerikanische Scheune in der neben dem Abendessen auch Live-Musik gespielt wurde. Wir wurden an einen Tisch mit deutschen Touristen (Route 66 Bikern) gesetzt und erlebten eine absolut geniale Westernshow. Das wollen wir euch nicht vorenthalten. Sobald das Internet es zulässt gibt es ein nettes Video davon. Unsere deutschen Tischgäste überwiegend Saarländern erzählten uns von Las Vegas (das wir morgen erobern werden) und auch vom Frühstücksbuffet, das in dieser Unterkunft hier ein echter Reinfall gewesen sein muss. Gut, dass wir zu spät kamen und so direkt an unseren Tisch bestellen mussten.

Der Abend war sehr angenehm. Mir wurden zwei Bier von den Saarländern ausgegeben und Wenke darf sich einer neuen CD der Bar G Wranglers erfreuen.

05/08/2015 Der Grand Canyon NP mit Schnee

10. Mai 2015 at 5:34

Von Williams aus sind wir gleich am morgen in Richtung des Grand Canyon Nationalparks gefahren. Es war eine sehr aufregende Tour bis dort hin. Zuerst einmal hat es teilweise geschneit bei 6 °C. Das haben wir uns definitiv anders vorgestellt. Also Sommersachen einpacken und dicke Pullover auspacken.

Auf der Fahrt zum Nationalpark sind wir drei netten Rehen begegnet, die direkt vor uns der Meinung waren die Straße zu überqueren. Mario konnte zum Glück gut abbremsen. Das hätten wir so nicht erwartet, obwohl Straßenschilder darauf hinweisen.

In unsere Richtung wiesen uns weitere Schilder auf kontrollierte Feuer im Wald hin. Der Wald wird also systematisch stückchenweise ab und zu abgebrannt. Wir sollen also keine Feuerwehr rufen. Es roch stark nach Qualm.

Angekommen im NP haben Mario und ich uns einen „Annual Pass“ für gleich mehrere National Parks gekauft. Das macht Sinn, da man bei jedem Park sonst Eintritt zahlen müsste. Bei uns hat sich dieser Jahrespass jetzt schon gelohnt wie sich zeigte.

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Im Grand Canyon NP angekommen war das Wetter leider nicht so toll, wir haben uns dick eingepackt und sind los. Der Grand Canyon ist eines der berühmtesten Naturwunder der USA. Bis zu 1800 m tief grub sich der Colorado River in Millionen von Jahren in die Erdrinde ein und schuf dabei den Grand Canyon. Vom Canyon Rand auf ca. 2300 m Meereshöhe blickten wir über ein Reich aus erodierten Gesteinsschichten, Plateaus, Klippen und Canyons auf die Seitenarme des Colorado River.

Zuerst gingen wir zum Mather Point. Von dort war der Blick über die ca 10 mi breite und 1350 m tiefe Schlucht auch trotz schlechten Wetters überwältigend. Leider waren die sonst so charakteristischen Farben aufgrund des trüben Wetters nicht so gut zu erkennen. Weiter gingen wir zum Yavapai Point und versuchten noch ein paar gute Bilder zu erhaschen.

Als das Wetter doch etwas besser wurde, sind wir sogar ein kleines Stückchen gewandert (nicht „spazieren“ gehen, wie Mario sagt, sondern tatsächlich wandern!). Es gibt verschiede Wanderwege, die direkt zum Canyon nach unten führen. Wir sind ein Stück am Bright Angel Trail langgewandert. Der Wanderweg bahnt sich dann immer tiefer in den Canyon nach unten. Aufgrund des ziemlich starken Ab- bzw. Anstieges sind wir nach 30 min umgekehrt.

Profis wandern hier bis runter (ca 15 km lang und 1335 m tief ist der Trail). Aber es gibt auch das 1-Tages Verbot, d.h. man muss mind. einmal übernachten (z.B. Zelten) und darf eine Hin-und Rücktour nicht an einem Tag machen, da schon einige vor Erschöpfung umkamen.

1 h hin und zurück wandern mit Fotopausen waren für mich dann auch genug. Mario hätte so noch weiter machen können…